Erfolg für die Gesundheitsversorgung im Schwäbischen Wald – Hausärztliche Unterversorgung offiziell aufgehoben
Im Oktober 2022 stellte der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen für Baden-Württemberg im hausärztlichen Planungsbereich „Schwäbischer Wald“ offiziell eine Unterversorgung fest. Der Versorgungsgrad lag damals bei nur 48,6 Prozent – 13 von insgesamt 23 Hausarztsitzen waren unbesetzt. Daraufhin wurden gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgungssituation auf den Weg gebracht. Der Ostalbkreis arbeitete hierbei eng mit den Ärzteschaften Aalen und Schwäbisch Gmünd, den Kommunen im Schwäbischen Wald sowie der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg zusammen.
Ein beispielhaftes Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist die Gründung der kommunal-ärztlichen MEDWALD eG, die im Januar 2023 die Hausarztpraxis von Dr. Heiner Steinat übernahm und seither als Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) weiterführt. MVZs bieten Ärztinnen und Ärzten attraktive berufliche Rahmenbedingungen – etwa eine Tätigkeit im Angestelltenverhältnis, flexible Teilzeitmodelle, strukturierte Teamarbeit und eine Entlastung von administrativen Aufgaben. Im MVZ Durlangen sind aktuell drei Hausärztinnen und -ärzte tätig, die zuverlässig zur medizinischen Versorgung in der Region beitragen.
Darüber hinaus engagieren sich die Kommunen und Hausärztinnen und -ärzte im Schwäbischen Wald gemeinsam mit der "Servicestelle Ärztliche Versorgung" des Landratsamts, um Medizinerinnen und Medizinern mit Interesse an einer Tätigkeit in der Region gezielte Unterstützung anzubieten. So konnten unter anderem die neue Praxis von Özlem Akcay und Ahmet Gönen in Abtsgmünd sowie mehrere Anstellungen in bestehenden hausärztlichen Praxen erfolgreich realisiert werden.
Zur weiteren Stärkung der Versorgung und zur Entlastung der Hausärztinnen und -ärzte wurde von 2021 bis 2024 das Projekt "Primärversorgung im Ostalbkreis" mit Fördermitteln des Landes umgesetzt. In der ersten Projektphase entstand das "Gesundheitsnetz Schwäbischer Wald" – ein sektorenübergreifender Zusammenschluss regionaler Gesundheitsakteure mit dem Ziel, Kommunikation und Kooperation zu verbessern. In der zweiten Förderphase wurden zwei Patientenlotsinnen und eine Gemeindeschwester in das Gesundheitsnetz eingebunden. Die Patientenlotsinnen übernahmen im Rahmen des Case Managements die Koordination der Versorgung für Patientinnen und Patienten mit komplexem Unterstützungsbedarf und standen als zentrale Ansprechpartnerinnen für Netzwerkpartner und Betroffene zur Verfügung. Die Gemeindeschwester arbeitete mit acht Hausarztpraxen zusammen, übernahm im Rahmen von Hausbesuchen medizinische Aufgaben und beriet zudem zu Themen der Gesundheitsförderung und Prävention.
Auch in der ärztlichen Nachwuchsgewinnung ist der Ostalbkreis aktiv – unter anderem mit einem Stipendienprogramm, Praktika- und Fortbildungsangeboten für Medizinstudierende, dem Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin sowie der Social-Media-Kampagne „LAND.KREIS.ARZT.“.
Im Juli 2025 wurde die Unterversorgung im Schwäbischen Wald schließlich vom Landesausschuss offiziell aufgehoben. Der Versorgungsgrad liegt aktuell bei 77,2 Prozent – nur noch sieben von 23 Hausarztsitzen sind unbesetzt. Darüber hinaus hat sich auch die Altersstruktur der im Planungsbereich tätigen Hausärztinnen und -ärzte positiv entwickelt: Nur 19 Prozent sind älter als 60 Jahre - zum Vergleich: Baden-Württemberg-weit sind es 38 Prozent.
Landrat Dr. Joachim Bläse zeigt sich erfreut über die positive Entwicklung: "Die Aufhebung der Unterversorgung ist ein großer Erfolg für den Schwäbischen Wald. Alle Beteiligten haben gemeinsam an einem Strang gezogen. Dank dieser Zusammenarbeit konnten wir die medizinische Versorgung vor Ort deutlich verbessern und eine tragfähige Grundlage für die Zukunft schaffen. Mein Dank gilt allen, die dazu beigetragen haben. Wir werden den eingeschlagenen Weg konsequent weiterverfolgen."
Veröffentlichung: 01.08.2025
Darüber hinaus engagieren sich die Kommunen und Hausärztinnen und -ärzte im Schwäbischen Wald gemeinsam mit der "Servicestelle Ärztliche Versorgung" des Landratsamts, um Medizinerinnen und Medizinern mit Interesse an einer Tätigkeit in der Region gezielte Unterstützung anzubieten. So konnten unter anderem die neue Praxis von Özlem Akcay und Ahmet Gönen in Abtsgmünd sowie mehrere Anstellungen in bestehenden hausärztlichen Praxen erfolgreich realisiert werden.
Zur weiteren Stärkung der Versorgung und zur Entlastung der Hausärztinnen und -ärzte wurde von 2021 bis 2024 das Projekt "Primärversorgung im Ostalbkreis" mit Fördermitteln des Landes umgesetzt. In der ersten Projektphase entstand das "Gesundheitsnetz Schwäbischer Wald" – ein sektorenübergreifender Zusammenschluss regionaler Gesundheitsakteure mit dem Ziel, Kommunikation und Kooperation zu verbessern. In der zweiten Förderphase wurden zwei Patientenlotsinnen und eine Gemeindeschwester in das Gesundheitsnetz eingebunden. Die Patientenlotsinnen übernahmen im Rahmen des Case Managements die Koordination der Versorgung für Patientinnen und Patienten mit komplexem Unterstützungsbedarf und standen als zentrale Ansprechpartnerinnen für Netzwerkpartner und Betroffene zur Verfügung. Die Gemeindeschwester arbeitete mit acht Hausarztpraxen zusammen, übernahm im Rahmen von Hausbesuchen medizinische Aufgaben und beriet zudem zu Themen der Gesundheitsförderung und Prävention.
Auch in der ärztlichen Nachwuchsgewinnung ist der Ostalbkreis aktiv – unter anderem mit einem Stipendienprogramm, Praktika- und Fortbildungsangeboten für Medizinstudierende, dem Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin sowie der Social-Media-Kampagne „LAND.KREIS.ARZT.“.
Im Juli 2025 wurde die Unterversorgung im Schwäbischen Wald schließlich vom Landesausschuss offiziell aufgehoben. Der Versorgungsgrad liegt aktuell bei 77,2 Prozent – nur noch sieben von 23 Hausarztsitzen sind unbesetzt. Darüber hinaus hat sich auch die Altersstruktur der im Planungsbereich tätigen Hausärztinnen und -ärzte positiv entwickelt: Nur 19 Prozent sind älter als 60 Jahre - zum Vergleich: Baden-Württemberg-weit sind es 38 Prozent.
Landrat Dr. Joachim Bläse zeigt sich erfreut über die positive Entwicklung: "Die Aufhebung der Unterversorgung ist ein großer Erfolg für den Schwäbischen Wald. Alle Beteiligten haben gemeinsam an einem Strang gezogen. Dank dieser Zusammenarbeit konnten wir die medizinische Versorgung vor Ort deutlich verbessern und eine tragfähige Grundlage für die Zukunft schaffen. Mein Dank gilt allen, die dazu beigetragen haben. Wir werden den eingeschlagenen Weg konsequent weiterverfolgen."
Veröffentlichung: 01.08.2025