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Aktuelles

Patientenlotsinnen im Schwäbischen Wald im Einsatz

Die neuen Patientenlotsinnen Sabrina Beißwenger und Katharina Krätschmer kümmern sich um die Gesundheitsversorgung von Patientinnen und Patienten im Schwäbischen Wald.

Im Rahmen eines Förderprojektes des Landes Baden-Württemberg sind seit einigen Wochen zwei Patientenlotsinnen in der Raumschaft Schwäbischer Wald im nordwestlichen Ostalbkreis im Einsatz. Gemeinsam mit den Mitgliedern des Gesundheitsnetzes Schwäbischer Wald verfolgen sie das Ziel, die Gesundheitsversorgung der dort lebenden Bürgerinnen und Bürger zu verbessern.

Die beiden examinierten Pflegefachkräfte Sabrina Beißwenger und Katharina Krätschmer leben selbst im Schwäbischen Wald und sind bei der hausärztlichen Genossenschaft MEDWALD eG angestellt. Sie möchten Patientinnen und Patienten helfen, indem sie deren Versorgungsprozess koordinieren. Sie übernehmen also organisatorische Aufgaben, wie z.B. die Vereinbarung von Arztterminen, das Ausfüllen von Formularen und Anträgen sowie die Organisation von Hilfsmitteln oder von Krankentransporten. Diese Tätigkeit wird „Case Management“ genannt und ist bislang noch keine Regelleistung der gesetzlichen Krankenversicherung. Im Zuge des Förderprojekts sind diese Leistungen für Patientinnen und Patienten aber gänzlich kostenfrei.

Insbesondere Personen, die mehrere Krankheiten haben, nur wenig Unterstützung von Angehörigen erhalten und ggf. auch nicht mehr mobil sind, sollen von den Leistungen der Patientenlotsinnen profitieren. Sie werden etwa von Hausärzten, Pflegediensten oder dem Entlassmanagement der Kliniken an die Patientenlotsinnen überwiesen. Bei einem ersten Hausbesuch informieren sich die Lotsinnen dann über die Lebenssituation der Patientinnen und Patienten und erstellen einen Hilfeplan. Gemeinsam mit den zahlreichen Gesundheitsakteuren, die sich dem Gesundheitsnetz Schwäbischer Wald angeschlossen haben, wird dann eine ganzheitliche und qualitativ hochwertige Versorgung sichergestellt.

„Ich freue mich, dass ich mit dieser spannenden Tätigkeit Menschen helfen kann, die sich in unserem komplizierten Gesundheitssystem schwertun“, meint Katharina Krätschmer. Sabrina Beißwenger berichtet: „Uns wird von den Patientinnen und Patienten viel Dankbarkeit entgegengebracht. Ich hoffe, dass das Case Management bald in die Regelversorgung für gesetzlich Versicherte aufgenommen wird.“

Initiiert wurde das Projekt vom Landratsamt des Ostalbkreises in Zusammenarbeit mit den Kreisärzteschaften Aalen und Schwäbisch Gmünd und der MEDWALD eG. Die Pilotregion Schwäbischer Wald wurde aufgrund der dortigen hausärztlichen Unterversorgung ausgewählt.
Patientenlotsinnen Katharina Krätschmer und Sabrina Beißwenger Bild 1 von 1

Erstes MVZ der MEDWALD startet in Durlangen

18.04.2023
Dank der engen Zusammenarbeit zwischen dem Ostalbkreis, der MEDWALD eG, dem Projektpartner Diomedes GmbH und dem Praxisteam von Dr. Heiner Steinat konnte am 3. April das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) in Durlangen in Betrieb genommen werden. Die ehemalige Hausarztpraxis von Dr. Steinat geht als erstes hausärztliches MVZ unter der Trägerschaft der im letzten Jahr gegründeten MEDWALD eG an den Start.

Zwölf Gemeinden und acht Ärztinnen und Ärzte schlossen sich am 4. Mai 2022 zusammen und gründeten die Genossenschaft MEDWALD eG. Vertreten wird diese durch den Abtsgmünder Bürgermeister Armin Kiemel und den Durlanger Hausarzt Dr. Heiner Steinat. Das gemeinsame Ziel: Die Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung im Schwäbischen Wald. Denn der von der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg definierte hausärztliche Planungsbereich Schwäbischer Wald ist mit einem Versorgungsgrad von aktuell 49,2 Prozent der momentan am schlechtesten versorgte Bereich in Baden-Württemberg. Dies bedeutet, dass in der nordwestlichen Region des Ostalbkreises, in der etwa 35.000 Menschen leben, elf in Vollzeit tätige Hausärztinnen und -ärzte fehlen. Mit dem Start des ersten MVZ kommt die gemeinwohlorientierte Genossenschaft ihrem Ziel einen großen Schritt näher, die wohnortnahe hausärztliche Versorgung im Schwäbischen Wald zu verbessern. Nach monatelangen, intensiven Arbeiten im Hintergrund kann die MEDWALD mit der Eröffnung des MVZ endlich von der Planungs- in die Umsetzungsphase starten. Zuerst mussten hierzu die notariellen, genossenschaftlichen, kassenärztlichen und betriebswirtschaftlichen Voraussetzungen geschaffen werden.

„Bereits jetzt können wir aber einen ersten großen Erfolg für die MEDWALD verzeichnen“, so Genossenschaftsvorstand Armin Kiemel. „Zu den schon bekannten Ärzten Herr Dr. Steinat und Frau Dr. Pongratz wird ab 1. Juli Frau Dr. Klingele als Fachärztin für Allgemeinmedizin das Team des MVZ Durlangen verstärken. Dies ist ein sehr starkes Signal“. Dr. Stefanie Klingele war zuletzt in der Zentralen Notaufnahme am Ostalb-Klinikum in Aalen tätig.

Die MEDWALD eG ist mit ihrem MVZ Durlangen und 25 weiteren Einrichtungen aus dem Gesundheitsbereich Mitglied im Gesundheitsnetz Schwäbischer Wald. Gemeinsam will man durch eine engere Zusammenarbeit die wohnortnahe Gesundheitsversorgung stärken. Dieses Projekt wird vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg gefördert und unterstützt eine zukunftsgerichtete und innovative Gesundheitsversorgung im Schwäbischen Wald. Bei dem bereits Erreichten soll es jedoch nicht bleiben. Das Gesundheitsnetz Schwäbischer Wald hofft auf eine Anschlussförderung, um das Begonnene für die Bevölkerung noch weiter ausbauen zu können.
Team des MVZ Durlangen Bild 1 von 3

Medizin-Stammtisch im Ostalbkreis

27.02.2023
Erfahrungen austauschen, Ideen sammeln, nette Leute in gemütlicher Atmosphäre treffen – das macht unseren Medizin-Stammtisch im Ostalbkreis aus. Wir treffen uns regelmäßig in lockerer Runde und freuen uns über alle, die mit dabei sind und noch dazukommen werden. Aktuell nehmen an den Treffen Ärztinnen und Ärzte, Ärzte in Weiterbildung, PJ-ler, Medizinstudierende und weitere Akteure aus dem medizinischen Bereich teil.

Was erwartet euch?
  • Neue, wertvolle Kontakte und Erfahrungen
  • Informationen über die Arbeit und das Leben im Ostalbkreis
  • Impulsvorträge
Die Termine der kommenden Stammtische sind:
  • 17.11.2023
Wo der Stammtisch stattfinden wird, wird jeweils kurz vorher bekannt gegeben. Hast du Interesse? Dann melde dich mit nur wenigen Klicks bei uns an: medistammtisch@gmail.com

Hausärztliche Genossenschaft im Raum Ellwangen/Virngrund gegründet

13.01.2023
Auf Initiative des Landratsamts Ostalbkreis und der Ärzteschaft Aalen wurde die Genossenschaft VirnMed zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung im Raum Ellwangen/Virngrund gegründet. Im Ellwanger Palais Adelmann schlossen sich am 13. Januar 2023 zwölf Gemeinden und drei Ärztinnen und Ärzte zusammen.

Das gemeinsame Ziel: Die Verbesserung der hausärztlichen Versorgungssituation im Raum Ellwangen/Virngrund. Denn die dortige hausärztliche Versorgung steht mit Blick auf die aktuelle Versorgungssituation und die vorhandene Altersstruktur der Ärztinnen und Ärzte vor großen Herausforderungen. Vereinzelt konnten schon in der Vergangenheit freiwerdende Hausarztsitze aufgrund mangelnder Nachfolger nicht wiederbesetzt werden. Ebenso ist aktuell die Hälfte der niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzte 60 Jahre und älter. Diese werden in den nächsten Jahren sukzessive ihre Praxistätigkeiten aufgeben und in den Ruhestand eintreten.

Die nachrückende Ärztegeneration ist jedoch immer weniger bereit, die Herausforderungen einer selbstständigen Tätigkeit auf sich zu nehmen und sich im ländlichen Bereich niederzulassen. Die beteiligten Gemeinden und Ärztinnen und Ärzte wollen deshalb gemeinsam mit der Gründung einer Genossenschaft eine Struktur schaffen, die es ermöglicht, Arztsitze zu übernehmen, in Form von Medizinischen Versorgungszentren oder Zweigpraxen weiterzuführen und Rahmenbedingungen (Anstellung, Teamarbeit, Teilzeit, Work-Life-Balance etc.) zu bieten, die die Nachwuchsmedizinerinnen und -mediziner ansprechen und interessieren. Das generelle Problem der fehlenden Nachwuchsmedizinerinnen und -mediziner kann dadurch sicherlich nicht gelöst werden. Jedoch soll die VirnMed Strukturen bieten, die es erleichtern, Medizinerinnen und Mediziner für den Ostalbkreis zu gewinnen, denn ein Ziel der genossenschaftlichen MVZs ist es, Ärztinnen und Ärzte von "bürokratischen" Aufgaben, soweit möglich zu entlasten und damit eine Konzentration auf die medizinische Tätigkeit zu ermöglichen.

Auch für ältere Ärztinnen und Ärzte, die bald in den Ruhestand gehen möchten, ist die Möglichkeit, ohne die Last der Verwaltungstätigkeiten in Teilzeit medizinisch tätig zu sein, sehr attraktiv. Zudem wird ihnen die Aufgabe abgenommen, eine Nachfolge für ihre Praxen zu suchen. Die Besonderheit der VirnMed ist außerdem, dass die Genossenschaft sowohl landkreisübergreifend als auch planungsbereichsübergreifend in zwei verschiedenen Planungsbereichen der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg gegründet wurde. Neben den zehn Ostalbkreis-Gemeinden der Region Ellwangen/Virngrund sind die Gemeinden Bühlerzell und Bühlertann aus dem benachbarten Kreis Schwäbisch Hall aufgrund der auch dort bereits fehlenden hausärztlichen Versorgung und der landkreisübergreifenden Patientenströme miteingebunden.

Landrat Dr. Joachim Bläse, der die Gründungsversammlung der Genossenschaft eröffnete, lobte das gemeinsame Engagement von Ärzteschaft und Kommunalpolitik: "Mit der Gründung der Genossenschaft im Raum Ellwangen/Virngrund wurde ein weiterer Schritt in Richtung der langfristigen Aufrechterhaltung und Sicherstellung einer flächendeckenden und wohnortnahen Gesundheitsversorgung im ländlichen und städtischen Raum im Ostalbkreis gegangen."

Neben dem Aufbau der Genossenschaft setzt der Landkreis in Zusammenarbeit mit den Ärzteschaften und den Kliniken Ostalb schon seit 2020 zahlreiche Maßnahmen zur Gewinnung von Ärztinnen und Ärzten für die hausärztliche Versorgung im Ostalbkreis um. Dazu zählen beispielsweise die Gründung des Weiterbildungsverbunds Allgemeinmedizin, das Aufsetzen eines Stipendienprogramms für Medizinstudierende und die Gründung einer hausärztlichen Genossenschaft im Schwäbischen Wald.
Logo VirnMed eG Bild 1 von 2

Austausch zur ambulanten ärztlichen Versorgung im Ostalbkreis

21.12.2022
Die Bundestagsabgeordneten aus dem Ostalbkreis diskutierten im Aalener Landratsamt gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Ärzteschaften, der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW), der Bezirksärztekammer Nordwürttemberg und der Kommunen über Möglichkeiten zur Verbesserung der medizinischen Versorgung.

Landrat Dr. Joachim Bläse begrüßte die Bundestagsabgeordneten Ricarda Lang (Bündnis 90/Die Grünen), Leni Breymaier (SPD), Dr. Inge Gräßle (CDU) und Roderich Kiesewetter (CDU) sowie die Vertreter der verschiedenen Institutionen und Akteursgruppen zu einem Austausch zur Gesundheitsversorgung und erläuterte zu Beginn die Herausforderungen, vor denen das deutsche Gesundheitssystem vor allem im Bereich der hausärztlichen Versorgung steht. Dazu zählen unter anderem eine immer älter werdende Gesellschaft und der damit einhergehende steigende Bedarf an Gesundheitsleistungen. Zugleich sind bereits 40 Prozent der Hausärztinnen und -ärzte im Ostalbkreis über 60 Jahre alt und die Zahl der Nachwuchsmedizinerinnen und -mediziner, die die im ländlichen Raum vorherrschenden Einzelpraxen übernehmen möchten, ist eher gering.

Neben einem kurzen Statement der Bundestagsabgeordneten, der KVBW und der Bezirksärztekammer zum Thema Gesundheitsversorgung bundesweit, landesweit und im Ostalbkreis, konnten im Verlauf des Abends die Kommunen und Ärztinnen und Ärzte aus dem Ostalbkreis ihre Sorgen, Anregungen und Wünsche hervorbringen. Auch wurden einige Bitten an die Bundes- und Landespolitik sowie an die Vertreter der KVBW und der Bezirksärztekammer formuliert.

Dabei wurde vor allem deutlich, dass zur weiteren Aufrechterhaltung und zur Verbesserung der medizinischen Versorgung die Anzahl der Medizinstudienplätze erhöht und der Numerus clausus überdacht werden sollte - auch im Hinblick auf das vergleichsweise schwierige Abitur in Baden-Württemberg. Darüber, dass attraktivere Rahmenbedingungen für den ärztlichen Beruf geschaffen werden sollten, waren sich alle Anwesenden einig. Als eine Möglichkeit, um den Bedürfnissen der Nachwuchsmedizinerinnen und -mediziner nach Anstellung, Teilzeit und Teamarbeit gerecht zu werden, wurden Medizinische Versorgungszentren (MVZs) aber auch eine gute Kinderbetreuung für die immer weiblicher werdende Medizin gesehen.

Insbesondere wurden auch die ausufernde Bürokratie, die enorme Zeit in Anspruch nimmt und damit bei der Patientenversorgung fehlt, die veraltete Bedarfsplanung, mit der geregelt wird, in welchen Regionen sich Ärztinnen und Ärzte niederlassen dürfen, sowie Probleme bei der Einführung des elektronischen Rezepts oder der elektronischen Patientenakte angesprochen. Thematisiert wurden außerdem neue unterstützende Gesundheitsberufe, wie etwa Physician Assistants, die seit dem Wintersemester an der Hochschule Aalen ausgebildet werden und die zu einer Entlastung der Ärztinnen und Ärzte beitragen können. Um deren Einsatz auch im ambulanten Bereich zu ermöglichen, wurde die Aufnahme der Leistungen der neuen Gesundheitsberufe in die Regelversorgung gewünscht.

Insgesamt wurde von Seiten der Bundespolitik und den Vertretern der KVBW sowie der Bezirksärztekammer, dem Ostalbkreis, den Ärztinnen und Ärzten sowie den Kommunen ein großer Dank und Anerkennung für das außergewöhnliche Engagement zur Sicherstellung auf Aufrechterhaltung der Versorgung vor Ort und für ihren Einsatz für die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger entgegengebracht. Da von allen Seiten der Wunsch nach mehr Dialog und Zusammenarbeit geäußert und sich darauf verständigt wurde, gemeinsam die Versorgungsprobleme im ländlichen Raum anzugehen, soll der Austausch in dieser Runde wiederholt werden.
Austausch mit Bundestagsabgeordneten Bild 1 von 1

Gesundheitsversorgung der Zukunft - Kommunale Gesundheitskonferenz des Ostalbkreises

28.10.2022
Die diesjährige Öffentliche Kommunale Gesundheitskonferenz des Ostalbkreises im Berufsschulzentrum in Aalen informierte am 27. Oktober 2022 ca. 100 Bürgerinnen und Bürger über die Probleme und Herausforderungen, die sich der Ostalbkreis mit seinen Gesundheitsakteuren und der Bevölkerung im Bereich der haus- und fachärztlichen Versorgung aktuell und in den kommenden Jahren stellen muss und darüber was die Bürgerinnen und Bürger im Ostalbkreis selbst tun können, um die Situation zu verbessern. Auch wurde darüber berichtet, mit welchen Maßnahmen und Modellen im Ostalbkreis versucht wird, die Versorgung sowohl im städtischen als auch ländlichen Raum weiterhin wohnortnah und auf qualitativ hochwertigem Niveau zu gewährleisten.

Das deutsche Gesundheitssystem steht vor großen Herausforderungen. Neben einer immer älter werdenden Bevölkerung und der damit verbundenen Zunahme chronischer Erkrankungen, herrscht gleichzeitig ein Mangel an medizinischem und pflegerischem Fachpersonal, wodurch die Wege für Patientinnen und Patienten weiter und die Wartezeiten für Arzttermine immer länger werden. Bereits bei der Begrüßung wies Landrat Dr. Joachim Bläse darauf hin, dass vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Entwicklungen die Sicherstellung und Aufrechterhaltung einer flächendeckenden und möglichst wohnortnahen medizinischen Versorgung auf hohem qualitativem Niveau auch hier im Ostalbkreis immer wichtiger und herausfordernder werden. Er betonte, dass sich daher die Ärzteschaften Aalen und Schwäbisch Gmünd, die Kliniken Ostalb, die Kommunen und das Institut für Allgemeinmedizin der Universität Ulm gemeinsam auf den Weg gemacht haben, die Gesundheitsversorgung im Kreis zu sichern und weiterzuentwickeln.

Im ersten Vortrag gingen Herr Dr. Alexander Stütz, Facharzt für Allgemeinmedizin und Notfallmedizin in Schwäbisch Gmünd, und Herr Dr. Bertold Schuler, Facharzt für Innere Medizin in Schwäbisch Gmünd, auf die aktuellen Trends in der ambulanten Versorgung, wie die Überalterung der Hausärztinnen und -ärzte, die veränderten Ansprüche und Präferenzen der jungen Medizinerinnen und Mediziner sowie der Wunsch nach Teilzeittätigkeit ein. Dabei wurde deutlich, dass sich die Anzahl der Ärztinnen und Ärzten in Baden-Württemberg in den letzten Jahren erhöht hat, jedoch sich der Versorgungsumfang immer mehr reduziert. Die Nachbesetzung von hausärztlichen (Einzel-)Praxen wird dadurch immer schwieriger. Aktuell sind 30,5 Hausarztstellen im Ostalbkreis unbesetzt. Herr Dr. Schuler verwies darauf, dass es vor 30 Jahren noch ganz anders aussah. Er sprach von einer „Arztschwemme“ in den 1990er-Jahren, zu welcher Zeit es Ärztinnen und Ärzte schwierig hatten, überhaupt eine Stelle zu finden. Lösungen werden von den beiden Referenten vor allem in größeren Zusammenschlüssen oder innovativen Versorgungsmodellen, wie der hausärztlichen Genossenschaft MEDWALD e.G. gesehen.

Herr Dr. Jürgen Wacker, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie in Schwäbisch Gmünd und Herr Dr. Walter Hauf, Facharzt für Orthopädie in Ellwangen, erläuterten, dass es auch im Bereich der fachärztlichen Versorgung Schwierigkeiten in der Nachfolgesuche gibt. „Wir überaltern und es gibt zu viele Einzelpraxen“ fasst Herr Dr. Wacker zusammen. Herr Dr. Wacker stellt die Vorteile der ambulanten im Vergleich zur stationären Versorgung vor. Diese biete laut ihm bspw. eine persönliche, individuelle, kostengünstige und kontinuierliche Betreuung der Patientinnen und Patienten, was Kliniken nicht leisten können. Als eine Lösung im fachärztlichen Bereich sehen die Referenten das Gesundheitsnetz Zukunft e.V., ein Zusammenschluss von 24 Ärztinnen und Ärzten für Orthopädie und Unfallchirurgie im Ostalbkreis. Ziel dieses Netzwerks ist, die Verbesserung und der Erhalt der orthopädisch-unfallchirurgischen Versorgung im Ostalbkreis sowie die Etablierung einer fachspezifischen orthopädischen Vorsorgeuntersuchung im Alter von 10-14 Jahren. Herr Dr. Hauf betont: „Solch ein Netzwerk schafft Vertrauen, stärkt die Zusammenarbeit und ermöglicht Strukturen, mit denen die Versorgung im Ostalbkreis verbessert werden kann.“

Frau Diana Kiemel und Frau Leonie Schönsee, Mitarbeiterinnen des Landratsamtes Ostalbkreis, präsentierten in ihrem Vortrag, welche Möglichkeiten und Modelle zur Sicherstellung und Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung im Ostalbkreis gemeinsam mit den verschiedenen (Gesundheits-) Akteuren bereits entwickelt und umgesetzt wurden. Dazu zählt neben der hausärztlichen Genossenschaft MEDWALD e.G. auch das Gesundheitsnetz Schwäbischer Wald, ein dezentraler Zusammenschluss verschiedener Gesundheitsberufe und -institutionen. Auch stellten die Referentinnen neue Berufsfelder im Bereich der medizinischen Versorgung vor, mit denen die Bürgerinnen und Bürger in Zukunft möglicherweise Kontakt haben werden. Vor allem im Gesundheitsnetz Schwäbischer Wald sollen diese zum Einsatz kommen. Im November 2022 werden im Gesundheitsnetz zwei „Patientenlotsinnen“ tätig. 2023 soll eine Community Health Nurse (Gemeindeschwester) das Gesundheitsnetz verstärken. Und seit dem Wintersemester 2022/2023 kann an der Hochschule Aalen das Studium zum „Physician Assistant“ (Arztassistentin/Arztassistent) absolviert werden. Alle Modelle und neue Berufsfelder haben das Ziel, die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu verbessern sowie Ärztinnen und Ärzte im Schwäbischen Wald und im Ostalbkreis zu entlasten.

Herrn Dr. Karsten Gnauert, Chefarzt der Frauenklinik am Ostalb-Klinikum in Aalen, erläuterte in seinem Vortrag die Relevanz von Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von vielen Krankheiten und schilderte anschaulich, dass eine frühere Diagnose mit einer einfacheren Heilung einhergehe. Gleich zu Beginn seines Vortrags machte Herr Dr. Gnauert deutlich, dass uns Vorsorgeuntersuchungen im Alltag nicht ganz unbekannt sind und verglich diese mit dem Waschen unserer Autos oder der alle zwei Jahre durchzuführenden Hauptuntersuchung (TÜV). Dies wird von den Bürgerinnen und Bürger ganz selbstverständlich durchgeführt. Die Teilnahmequoten der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland an der Vielfalt an Vorsorgeuntersuchungen im Bereich Gesundheit schneidet dagegen eher schlechter und im internationalen Vergleich niedriger ab. Dabei nehmen Frauen häufiger als Männer Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch. „Insgesamt haben wir in Deutschland hier noch ganz schön Luft nach oben“ fasst Herr Dr. Gnauert zusammen.

Abschließend referierte Herr Prof. Dr. Dieter Ahrens, Professor für Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement im Studienbereich Gesundheitsmanagement an der Hochschule Aalen, über das Konzept der Gesundheitskompetenz, vor allem über die Kompetenzen, Gesundheitsinformationen zu finden, zu bewerten und diese anzuwenden. Dabei ging er auf die Über-, Unter- und Fehlinformation der Bevölkerung ein, welche unter anderem dadurch bedingt ist, dass die Qualität der Gesundheitsinformationen in verschiedenen Informationenportalen oft mäßig ist. Um die Gesundheitskompetenz in Deutschland zu stärken, ist es laut Herrn Prof. Ahrens wichtig, gute Gesundheitsinformationen bereitzustellen und die Kompetenzen der Bevölkerungen dafür zu schaffen bzw. zu stärken. Dies kann beispielsweise durch den Nationalen Aktionsplan Gesundheitskompetenz unterstützt werden. Abschließend gibt Herr Prof. Ahrens einen Ausblick auf das Thema "Gesundheitskiosk" und stellt verschiedene Portale im Internet wie gesund.bund.de vor, die Gesundheitsinformationen qualitativ hochwertig, verständlich und vertrauensvoll bereitstellen.

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion mit den Referenten kamen aus dem Publikum zahlreiche Fragen, die einen weiten Bogen über den besten Zeitpunkt zur Stärkung der Gesundheitskompetenz, die Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen in der medizinischen Versorgung, die Frage „Wann und wie bin ich ein guter Patient?“ und die Vor- und Nachteile von Vorsorgeuntersuchungen spannten.

Die nächste Kommunale Gesundheitskonferenz im Ostalbkreis findet am 11. Oktober 2023 statt.
Kommunale Gesundheitskonferenz 2022 Bild 1 von 1

Gesundheitsnetz Schwäbischer Wald gegründet

26.09.2022
Auf Initiative des Landratsamts Ostalbkreis und der Ärzteschaften Aalen und Schwäbisch Gmünd haben sich mehrere Gesundheitsakteure zusammengeschlossen, um das "Gesundheitsnetz Schwäbischer Wald" zu gründen.

Mit dem Ziel, die sektorenübergreifende Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gesundheitsberufen zu intensivieren, unterzeichneten am 26. September insgesamt 13 Gesundheitsakteure und -organisationen eine Kooperationsvereinbarung. Das neu gegründete Gesundheitsnetz hat den Zweck, die wohnortnahe Versorgung von Patientinnen und Patienten im Schwäbischen Wald im Ostalbkreis zu verbessern. Die Mitglieder streben unter anderem eine effizientere Kommunikation sowie die Durchführung von interdisziplinären Fallkonferenzen an. Auf diese Weise soll eine kontinuierliche Versorgung "aus einer Hand" ermöglicht werden.

Mitglieder des Gesundheitsnetzes sind etwa die hausärztliche Genossenschaft MEDWALD eG, der Hausarzt Volker Scharffenberg, die Stiftung Haus Lindenhof, die apio-Pflege, der Pflegestützpunkt Ostalbkreis, die Kliniken Ostalb, die Ernährungsberaterin Sabrina Hettich und die Wundmanagerin Ramona König. „Wir würden uns natürlich sehr darüber freuen, wenn sich noch weitere Gesundheitsakteure dem Netzwerk anschließen“, betonte die Sozialdezernentin des Ostalbkreises, Julia Urtel.

Unterstützt werden die Netzwerkmitglieder ab dem 1. November 2022 von zwei Patientenlotsinnen, die als zentrale Ansprechpartnerinnen den Versorgungsprozess von chronisch kranken und multimorbiden Personen koordinieren werden. Sie führen Hausbesuche durch, erstellen Hilfepläne, vermitteln gesundheitsbezogene Leistungen und prüfen den Erfolg der Maßnahmen. Alle Gesundheitsakteure im Schwäbischen Wald können die Leistungen der Patientenlotsinnen für ihre Patientinnen und Patienten mit entsprechenden Versorgungsbedarfen kostenfrei in Anspruch nehmen.

Ab dem kommenden Jahr wird zudem eine Gemeindeschwester im Gesundheitsnetz tätig. Sie wird Hausbesuche vornehmen, Kontrolluntersuchungen und Routinebehandlungen durchführen wie beispielsweise Blutdruckmessung oder Verbandswechsel sowie bei der Therapie von Bagatellerkrankungen unterstützen. Außerdem wird sie zu den Themen Gesundheitsförderung und Prävention beraten, wie etwa zur Sturzprophylaxe und zu gesunder Ernährung. Auch bei der Medikamenteneinnahme und beim Selbstmanagement chronischer Erkrankungen wird sie den Patientinnen und Patienten im Schwäbischen Wald unterstützend zur Seite stehen.

"Das Besondere an den Patientenlotsinnen und der Gemeindeschwester ist, dass sie sich mehr Zeit für ihre Patientinnen und Patienten nehmen können, weil sie nicht über das Regelsystem finanziert werden", erläuterte der Durlanger Hausarzt Dr. Heiner Steinat. Das Pilotprojekt wird vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg gefördert. Die Region "Schwäbischer Wald" im Ostalbkreis wurde aufgrund des dortigen geringen hausärztlichen Versorgungsgrads von 58,4 Prozent ausgewählt.
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Hausärztin/Hausarzt werden im Ostalbkreis: Landkreis unterstützt Medizinstudierende durch Vergabe von Stipendien

22.08.2022
Studienalltag, Privatleben und Finanzierung des Studiums unter einen Hut zu bringen sind nicht leicht. Ein Medizin-Stipendium kann da eine große Erleichterung sein. Dabei macht aber nicht nur der finanzielle Aspekt ein Stipendium so attraktiv. Das weiß auch die erste Stipendiatin des Ostalbkreises, Milena Schurr.

Der Ostalbkreis und die Kliniken Ostalb gkAöR bieten Medizinstudierenden eine finanzielle Unterstützung in Form von Stipendien an. Ziel ist es, damit dem zunehmenden Mangel an Ärztinnen und Ärzten im ländlichen Raum entgegenzuwirken und Medizinstudierende frühzeitig für eine spätere Tätigkeit im ländlichen Raum zu begeistern. Für den ersten Durchlauf des Stipendienprogramms im hausärztlichen Bereich hat sich auch Milena Schurr, Studierende der Humanmedizin an der UMF Cluj-Napoca in Rumänien, beworben und eine Zusage erhalten.

Ihr Interesse, später im Gesundheitsbereich zu arbeiten, ergab sich schon früh durch ihre ehrenamtliche Arbeit beim Deutschen Roten Kreuz und ihre Erfahrung, die sie als Schulsanitäterin sammeln durfte. Der Wunsch, Ärztin zu werden, hat sich beim späteren Freiwilligen Sozialen Jahr beim Rettungsdienst in Aalen bestärkt, sodass sie dann nach weiteren zwei Jahren als Rettungssanitäterin beim Deutschen Roten Kreuz in Schwäbisch Gmünd im August 2019 in Rumänien Humanmedizin zu studieren begann. Neben dem Wunsch, später dem Hausarztberuf nachzugehen, freut sie sich auch auf die ganzheitliche Arbeit am Patienten in einer gemeinschaftlichen Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen im Ostalbkreis.

Als künftige Hausärztin sieht sich Schurr als internistische und chirurgische Anlaufstelle und erste Ansprechpartnerin für Patientinnen und Patienten. Vor allem die Bandbreite des Hausarztberufs, das enge Vertrauensverhältnis zu den Patientinnen und Patienten und dass man diese teilweise über Jahrzehnte hinweg kennt und begleitet, begeistert Milena Schurr am Beruf einer Hausärztin. Für die Zukunft ist ihr eine Zusammenarbeit zwischen Hausärzten, Fachärzten und Kliniken wichtig, um eine ganzheitliche Patientenversorgung und ressourcenschonende Medizin zu ermöglichen, von der auch Patientinnen und Patienten profitieren.

Als Beweggründe, sich auf das Stipendienprogramm zu bewerben, erläutert Milena Schurr: "Eine regelmäßige finanzielle monatliche Unterstützung verschafft mir Sicherheit und Unabhängigkeit. Mir gefällt die Unterstützung von Seiten des Ostalbkreises, der mir Mentoren zur Verfügung stellt. Durch verschiedene Veranstaltungen kommt man mit älteren Studierenden, Medizinstudierenden im Praktischen Jahr und Ärztinnen und Ärzten in Kontakt und kann von deren Erfahrungen und dem Austausch profitieren, was auch später sehr wichtig ist." Auch fühlt sie sich dem Ostalbkreis, ihrem Heimatort, aufgrund seiner landschaftlichen Vielfalt und der Kombination aus Natur und Kultur und der gleichzeitigen Nähe zu Stuttgart sehr verbunden.

Die Stipendienprogramme des Ostalbkreises sowie der Kliniken Ostalb bieten neben der finanziellen Unterstützung auch den Vorteil, frühzeitig im Ostalbkreis Kontakte für den späteren Berufsweg zu knüpfen und sich persönlich weiterzuentwickeln. In beiden Programmen erhalten die Stipendiaten Unterstützung genau dort, wo diese sie benötigen. Auch für den Start im Wintersemester können sich Studierende des Studiengangs Humanmedizin bis 20.09.2022 auf die beiden Stipendienprogramme des Ostalbkreises und der Kliniken Ostalb bewerben. Hier finden Sie weitere Informationen.
Milena Schurr, erste Stipendiatin im Ostalbkreis Bild 1 von 1

Hausärztliche Genossenschaft im Schwäbischen Wald gegründet

05.05.2022
Auf Initiative des Landratsamts des Ostalbkreises und der Ärzteschaften Aalen und Schwäbisch Gmünd wurde die Genossenschaft MEDWALD zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung im Schwäbischen Wald gegründet.

Zwölf Gemeinden und acht Ärztinnen und Ärzte schlossen sich am 4. Mai 2022 zusammen und gründeten die Genossenschaft MEDWALD. Das gemeinsame Ziel: Die Verbesserung der hausärztlichen Versorgungssituation im Schwäbischen Wald. Denn der von der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg definierte hausärztliche Planungsbereich Schwäbischer Wald ist mit einem Versorgungsgrad von 63,2 Prozent der momentan am schlechtesten versorgte Bereich in Baden-Württemberg. Dies bedeutet, dass in der Region, in der etwa 35.000 Menschen leben, zehn Vollzeit tätige Hausärztinnen und -ärzte fehlen.

"Spätestens durch die Schließung der Hausarztpraxis von Wolfgang Schlipf Anfang April dieses Jahres wurde deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Viele Bürgerinnen und Bürger in Abtsgmünd und im gesamten Schwäbischen Wald stehen mittlerweile ohne Hausarzt da oder müssen weite Strecken zu Praxen zurücklegen, die noch keinen Patientenaufnahmestopp haben", erläuterte der Abtsgmünder Bürgermeister Armin Kiemel. Gemeinsam mit dem Durlanger Hausarzt Dr. Heiner Steinat wird er die Genossenschaft als Vorstand vertreten.

Das Konzept, dass sich die örtlichen Ärztinnen und Ärzte mit Kommunen zusammenschließen, um Medizinische Versorgungszentren (MVZs) zu gründen und zu betreiben, stammt vom Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen DIOMEDES. Deren Geschäftsführer Dr. Martin Felger erklärte: "Sehr viele junge Medizinerinnen und Mediziner möchten heute keine Verantwortung für eine eigene Praxis tragen. Sie wollen mehrheitlich im Angestelltenverhältnis, in Teilzeit und im Team arbeiten sowie von Verwaltungsaufgaben entlastet werden." Dies wird in den genossenschaftlichen MVZs möglich sein, denn ein Geschäftsführer wird sich um das Management der Praxen kümmern.

Auch für ältere Ärztinnen und Ärzte, die bald in den Ruhestand gehen möchten, ist die Möglichkeit, ohne die Last der Verwaltungstätigkeiten in Teilzeit medizinisch tätig zu sein, sehr attraktiv. Zudem wird ihnen die Aufgabe abgenommen, eine Nachfolge für ihre Praxen zu suchen. Dr. Sebastian Hock, Vorstandsvorsitzender der Ärzteschaft Aalen, sieht einen weiteren Vorteil: "Mit dem Betrieb von genossenschaftlichen MVZs wirken wir der Entwicklung entgegen, dass sich vermehrt private und teils ausländische Finanzinvestoren in das deutsche Gesundheitswesen einkaufen, indem sie Praxen als Renditeobjekte übernehmen."

Landrat Dr. Joachim Bläse, der die Gründungsversammlung der Genossenschaft eröffnete, lobte das gemeinsame Vorgehen von Ärzteschaft und Kommunalpolitik: "Mit der Gründung der Genossenschaft wurde ein weiterer Schritt in Richtung der langfristigen Sicherstellung der ärztlichen Versorgung im Ostalbkreis gegangen." Neben dem Aufbau der Genossenschaft setzt der Landkreis in Zusammenarbeit mit den Ärzteschaften und den Kliniken Ostalb schon seit 2020 zahlreiche Maßnahmen um. Dazu zählen beispielsweise die Durchführung von Teilraumkonferenzen, die Gründung des Weiterbildungsverbunds Allgemeinmedizin oder das Aufsetzen eines Stipendienprogramms für Medizinstudierende.

In einem SWR Aktuell-Interview erklärt Dr. Heiner Steinat, warum dieses Modell genau zur richtigen Zeit kommt.
Gründungsversammlung MEDWALD eG Bild 1 von 1