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Gründung des Weiterbildungsverbunds Allgemeinmedizin Ostalbkreis

Viele niedergelassene Hausärzte und Hausärztinnen im Ostalbkreis sorgen sich um ihre Nachfolge. Bereits heute ist es schwierig, eine Praxisnachfolge zu finden. Die Facharztanerkennung in der Allgemeinmedizin ist die wesentliche Voraussetzung, um sich als Hausärztin bzw. Hausarzt niederlassen oder anstellen lassen zu können. Um die hausärztliche Versorgung im Kreis auch in Zukunft sicher zu stellen, wurde daher am 25.02.2022 der Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin Ostalbkreis gegründet. In diesem Weiterbildungsverbund haben sich die Kliniken Ostalb, niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, die Bezirksärztekammer Nordwürttemberg, die Ärzteschaften Aalen und Schwäbisch Gmünd, sowie das Landratsamt des Ostalbkreises zusammengeschlossen.

Der neu gegründete Weiterbildungsverbund bietet Ärztinnen und Ärzten mit dem Facharztziel Allgemeinmedizin strukturierte, koordinierte und planbare Weiterbildungsabschnitte sowohl im stationären Bereich, in den Kliniken Ostalb, als auch im ambulanten Bereich in Hausarztpraxen sowie in Arztpraxen weiterer Fachgebiete im Ostalbkreis. Auf diese Weise lernen sie verschiedene Bereiche der medizinischen Versorgung als potentiellen Wohn- und Arbeitsort kennen. "Ziel ist es, die Nachwuchskräfte langfristig in der Region zu halten, diese zu fördern und so eine gute Ärzteversorgung vor Ort zu sichern", so Landrat Dr. Joachim Bläse. Bürgermeisterin Schnele ergänzt, dass auch aus Sicht der Kommunen im Kreis attraktive Angebote für junge Medizinerinnen und Mediziner geschaffen werden müssen, damit möglichst viele Praxen erhalten werden können.

Die Koordination und Organisation des Weiterbildungsverbundes Ostalbkreis übernimmt das Landratsamt Ostalbkreis in Zusammenarbeit mit den Kliniken Ostalb. Professor Ulrich Solzbach, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Ostalb, betont die Vorteile des neuen Weiterbildungsverbundes für die angehenden Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner: "Die fünfjährige Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin beinhaltet verschiedene Weiterbildungsabschnitte, die in Kliniken und Praxen absolviert werden müssen. Diese in Eigenregie zu organisieren ist mit Aufwand verbunden. Der neue Verbund koordiniert die einzelnen Abschnitte und gibt Planungssicherheit. Dies erleichtert die Weiterbildung erheblich und erhöht deren Attraktivität für junge Ärztinnen und Ärzte." Auch betonte er, dass das umfassende medizinische Spektrum der Kliniken Ostalb beste Voraussetzungen für eine hochqualifizierte und attraktive Weiterbildung biete.
Unterstützt werden die jungen Ärztinnen und Ärzte durch erfahrener Hausärztinnen und Hausärzten im Kreis, die sich dem Weiterbildungsverbund angeschlossen haben und noch anschließen werden. "Auch die Vorstände der Ärzteschaften Aalen und Schwäbisch Gmünd stehen bei Fragen zur Weiterbildung und im Anschluss zur Anstellung oder Niederlassung bereit", so Dr. Sebastian Hock und Dr. Erhard Bode.

Der neugegründete Weiterbildungsverbund schließt sich dem Kompetenzzentrum Weiterbildung Baden-Württemberg (KWBW) Verbundweiterbildungplus an und kooperiert hier mit dem Institut für Allgemeinmedizin der Universität Ulm. "Damit bieten wir Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung zum Facharzt Allgemeinmedizin ein strukturiertes, begleitendes Seminarprogramm an, das durch individuelles Mentoring und regionale Netzwerkaktivitäten ergänzt wird. Für die Qualifizierung und den Austausch der weiterbildenden Fachärztinnen und Fachärzte haben wir 'Train the trainer'-Seminare im Programm", erläutert Professor Anne Barzel, Direktorin des Instituts für Allgemeinmedizin.

Eine wohnortnahe ärztliche Versorgung ist gerade für den Ostalbkreis als drittgrößter Flächenlandkreis in Baden-Württemberg, mit vielen ländlichen Gebieten, von großer Bedeutung. Der neue Weiterbildungsverbund bietet eine Facharztausbildung mit kurzen Wegen aus einer Hand sowie eine engere Verzahnung zwischen Klinik und Praxis und soll dazu beitragen, den Gesundheitsstandort Ostalbkreis zu stärken und für junge Ärztinnen und Ärzte attraktiver zu gestalten.

Veröffentlichung: 25.02.2022